Warum ich den Anonymen Akt heute so spannend finde – und warum Heidi mich dabei auf die nächste Stufe hob!
Eigentlich geht´s mir doch um Menschen!
Ich arbeite gern mit Menschen. Gerade in der Fotografie. Mit ihnen verbringe ich meine Freizeit, denn die Fotografie ist mein Hobby. Deshalb geht´s nicht nur darum, hübsche Menschen vor der Kamera zu haben. Es geht auch darum, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die mir sympathisch sind. Also begann ich mit Portraits. Dabei geht´s um Persönlichkeit und darum, diese im Foto zu zeigen.
Das Dilemma mit den Jahreszeiten
Ich bin gern draußen. Sowieso und fotografisch erst recht. Lassen sich doch Menschen ganz wunderbar mit ihrer Umwelt kombinieren und so Gesamtwerke schaffen. (Mein Künstlername toda la foto heißt im Spanischen auch nicht umsonst: das ganze Foto.)
Blöd ist nur, dass es da Jahreszeiten gibt, die sind nicht nur kalt. Sondern auch ungemütlich und unansehnlich. In Leipzig gibt´s meist nur ein paar Tage im Winter Schnee sonst ist es von Mitte November bis April eher nicht so pralle mit tollen Outdoorlocations. Winterschlaf ist aber nicht mein Ding. Und so suchte ich nach einer adäquaten fotografischen Winterbeschäftigung und ging zu einem Workshop für lowkey.
Das Wesen der Aktfotografie
Der Menschliche Körper ist etwas Wunderbares – Faszinierendes. Er ist wohl schon immer Gegenstand der Kunst. So auch in der Aktfotografie. In der Klassischen Aktfotografie wird also der Perfektion des menschlichen Körpers gehuldigt. Die Persönlichkeit tritt dabei völlig in den Hintergrund.
Lowkey und Körperlandschaften
Den Workshop für lowkey faszinierte mich. Sehr präzises Arbeiten mit Licht und dafür wunderbare Ergebnisse. Da wollte ich weiter dran arbeiten. Die Low-Budget Ausrüstung (Baustrahler) wich sehr schnell einer kleinen Blitzanlage. Mit wenig Platz im Homestudio musste ich mich auch auf Tele des Körpers konzentrieren. Und so versuchte ich, aus der Not eine Tugend zu machen und spezialisierte mich auf Körperlandschaften. (Einen Überblick über meine Arbeiten in dem Bereich findest Du hier: )
Warum mich Heidi herausforderte und mich ein wenig verzweifeln ließ
Heidi (Name natürlich geändert) hatte über eines meiner Modelle von mir erfahren und schrieb mir eine Email. Wenig später stand sie für Körperlandschaften vor meiner Kamera. Und weil wir noch weitere Ideen hatten (und sie einfach einen Traumkörper), folgte kurz darauf das zweite Shooting.
Wir waren uns sympathisch und ihr machte das Shooting Spaß. Die Ergebnisse haben ihr gefallen. Beste Voraussetzungen für eine weitere Zusammenarbeit. Allerdings waren zwei Einschränkungen schnell klar. Heidi wollte keine Portraitsfotos machen. Mimik liegt ihr nach eigener Aussage überhaupt nicht. Und sie möchte aus berufsperspektivischen Gründen nicht auf den Aktfotos erkannt werden.
Nach einigen Überlegungen beschlossen wir, eine Maske für sie zu besorgen. Diese musste ihr gesamtes Gesicht bedecken und sie sollte ihr ja auch gefallen. Das stellte sich als schwierig dar. Selbst als sie eine gefunden hatte, durfte ich sie partout nicht kaufen und bezahlen. Sie als Studentin war gerade etwas klamm. Selbst mein Angebot, das Geld einfach erstmal auszulegen, schlug sie aus. Ich sah den Sommer schon an uns vorbei ziehen… Aber dann klappte es und wir shooteten in einer Industrieruine in Leipzig.
Von einer Idee zur anderen
An dem Tag hatte sie spontan ihre Spielzeughandschellen mitgebracht… Nun habe ich auch ernsthafte Handschellen im Fundus. Aus DDR-Zeiten richtig Schwere. Und da sie daran Interesse gezeigt hatte, fragte ich mal ganz vorsichtig, ob sie sich auch einen Sack über den Kopf stülpen lassen würde. Kurz gesagt: Sie war dabei.
Das waren also vier starke Shooting zwischen März und November. Weil wir einfach wussten, wo die Grenzen waren und in diesen Grenzen kreative Lösungen fanden. Wenn Du auch Interesse hast, mit mir gemeinsam kreativ zu sein oder Dich einfach eines meiner Projekte interessiert: schreib mir doch einfach!