Nachdem schon erste Nachfragen kamen, wo ich abgeblieben sei… Ja es ist gerade etwas ruhiger hier im Blog. Nicht alles, was ich erlebe, muss unbedingt ins Internet und manchmal hab ich auch schlichtweg keine Zeit. Hab schließlich Urlaub. Aber mir geht’s gut und ich wurde nicht verschleppt. 😉
Heute ging es mit dem Linientaxi genau genommen mit der Marschrutka nach Dnipropetrowsk. Normalerweise gibt es so etwas wie Fahrscheine nicht für Marschrutkas. Dieses sehr beliebte Beförderungsmittel, in das man einsteigt und erst einmal versucht zu erkunden, ob das Entgelt denn nun beim Einsteigen oder Aussteigen zu zahlen ist. Innerhalb einer Stadt ist das Entgelt fix. In Krwoj Rog z.B. 2 Hrywnja/ Griwna. (Allerdings muss man schon aus dieser Stadt sein, um auch nur im Ansatz zu verstehen, wo welche Linie hinfährt. Einen Fahrplan gibt es sowieso nicht.) Anders bei Überlandfahrten. Am Busbahnhof kauft man ein Ticket – sogar mit Platzreservierung. Dann stellt man fest, dass man 2 Plätze hat, aber nicht nebeneinander. Naja, mit Muttersprachlerin läßt sich auch das Problem im „Bus“ lösen. Mit 21 Hrywja ist die über 100 km lange Fahrt nach deutschen Maßstaeben eigentlich geschenkt. Die Alternative zum offiziellen Ticket ist ein Versuch beim Fahrer – insbesondere, wenn man die Tickets ausverkauft sind. Könnte auch billiger werden. Man muss dann allerdings stehen. (An sich darf der Fahrer niemanden mitnehmen, für den er keinen Sitzplatz hat. Aber dem Thema StVO in der Ukraine widme ich mich ein ander mal.)
Die riesigen Sonnenblumenfelder kann man gar nicht fotografisch einfangen. Dafür ist das Land einfach zu flach 😉
Eine offizielle Zwischenstation gab es auch. Raucherpause bei 2 1/2 Stunden Fahrt. Über die Sitzqualität kann man bei meiner Grösse streiten. Aber der Platz hinter dem Fahrer versorgt einen zumindest mit Frischluft, denn er hat das einzige Fenster, dass sich öffnen läßt.
Erste Eindrücke:
In Dnepr, wie die Einwohner ihre Stadt selbst nennen, haben wir neben einer Tretbootfahrt im Park u.a. auch das historische Museum besucht.
Ein schwarzes Brett mal anders. Arbeit kann man hier auch suchen.
Das „Militärspielzeug“ gehört zum historischen Museum. Es war wahrscheinlich kein Zufall, dass die Waffen auf die Kirche nebenan gerichtet sind…
Auf dem nächsten Foto wird gerade ein neues Auto geweiht. (Kein näherer Kommentar dazu von mir.)
Durch den Park gin es zum Dnepr:
Auf der Flussinsel haben wir Mittag gemacht und die Jungs konnten irgendwie nicht normal über die Brücke gehen… 😉
Dann haben wir noch die Füße in den Dnepr gesteckt… Wenn das nicht Urlaub ist.
(Man bemerke: Es gibt klassische Urlaubs-Beweisfotos von René.)
Leider lebt das Land von der Substanz. Sehr Schade.
Aller Orten Fotoshootings.
Dabei haben wir die Marschrutka zurück verpasst (Naja, war uns schon klar.) für die wir am morgen die Tickets gekauft hatten… Aber irgendwo stand noch eine rum, an der Kriwoj Rog stand, als wir durch die Straßen liefen. (Das eigentliche Wunder war nicht, dass noch eine da war, sondern dass es ein klares eindeutiges Schild gab, sodass sogar ich sie gefunden hätte.) Allerdings hatte ich sofort den Eindruck, dass der Fahrer keinen wirklichen Überblick hatte, wieviele Fahrgäste er schon angenommen hatte. Also hinsetzen und sitzen bleiben. Es kam, wie es kommen musste: Es war einer zu viel. Plötzlich holte der Fahrer einen Plastehocker hervor, der nach hinten durchgereicht wurde. Problem gelöst und ich musste mir das lachen verkneifen – man will ja nicht auffallen.
Zurück in Kriwoj Rog mussten wir feststellen, dass diese Marschrutka nicht zum Busbahnhof fuhr… Also zur nächsten (innerstädtischen) Marschrutka und klären, wo die nun hinfährt. (Also ich lief nur hinterher.) Einsteigen und einmal quer durch die Stadt. (Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass Kriwoj Rog eigentlich eine langgezogene Strasse ist (Bitte jetzt nicht in deutschen Dimensionen denken. Hier ist mehr Platz.)) Am Platz der Befreiung umsteigen in die nächste Marschrutka. Da wir die letzten in der Schlange waren, hab ich mal einfach die Tür zu gemacht, die, wie eigentlich immer, nicht richtig schloss. Der Fahrer grummelte, ich öffnete noch mal und machte richtig zu. Danach brüllte mich der Fahrer auf Russisch an. Naja, er hatte offenbar gesagt, dass ich die Tuer offen lassen soll. Aber wie soll ich sein Gebrabbel verstehen… Er hat uns trotzdem mitgenommen. 😉
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