Um ehrlich zu sein, kann ich die verschiedenen Schreibweisen, die ich mit lateinischen Buchstaben für diesen Ort gefunden habe, schon nicht mehr zählen. Das Grundproblem in der Ukraine ist, dass es für jeden Ort erst einmal die Ukrainische und die Russische Bezeichnung gibt. Für die Transkription gibt es verschiedene Versionen und dazu kommt dann noch die Transliteration. Grrrhhh. Wer versucht, das auszusprechen: Unbetonte „o“s werden im Russischen als „a“ gesprochen und das „sch“ ist in dem Fall weich. (Den Unterschied kann man nicht wirklich schreiben…)
Übrigens heißt der Ort wörtlich übersetzt: Hinter den Stromschnellen. Diese findet man aber nicht mehr wirklich, da ein Staudamm diese hat weitgehend verschwinden lassen.
Aber nun zum Tag. Freundlicherweise hat uns Floras Bruder gefahren. Mit der Marschrutka hätte die einfache Fahrt 4 Stunden gedauert und vor Ort war es auch einfacher mit dem Auto.
Zunächst ein paar Schnappschüsse aus dem Auto raus. Also bitte entschuldigt die lausige Qualität:
Das letzte Foto zeigt mal wieder, wie jeder so seine Gartenerzeugnisse an den Mann/ die Frau bringen will. Die beiden sind nur zufällig dort. In den Dörfern stehen die Erzeugnisse einfach auf der Straße. So hoch kann die Kriminalitätsrate also nicht sein…
Saporischschja hat die längste Magistrale Europas. 12 Kilometer. Ein Stück davon sind wir entlangspaziert. Aber nur ein Stück… (Gleich hinter diesen Monumentalbauten aus Sowjetzeiten wird es meist schon grün. (Hier ist einfach mal mehr Platz, als bei uns.)) Anschliessend ging es auf die grösste Flussinsel Europas: Chortyzja/ chortiza. Einmal drauf, kann man schon mal vergessen, dass man überhaupt auf einer Insel ist. Dort gründeten die Kosaken ihre erste Sitsch. Dazu kann man ein Museum besuchen und einen kleinen Nachbau einiger Gebäude…
Eine Reitervorführung gibt es auch. Ich wage aber zu bezweifeln, dass man die als Deutscher wirklich findet. Schilder wie so häufig gibt es nicht. Fragen hilft. Also Russisch lernen! Wir kamen allerdings zu spät.
Nach einem Besuch bei McD ging es wieder Richtung K.R.. Auf der Rückfahrt haben wir uns ein wenig ueber Verkehrsregeln unterhalten. An sich darf man im Ort 60 und ausser Orts 90 fahren. So weit so gut. Geschwindigkeitsüberschreitungen kosten so 1-2 Euro. Irgendwelche Fragen? Also ich hatte erst mal keine mehr. Die V-max. wird also durch Fahrzeug und Strassenqualität bestimmt. Das gegenseitige Warnen vor Verkehrskontrollen durch Lichthupe ist dabei auch üblich. Da diese Kontrollen aus Streifenwagen erfolgen, ist das aber fast überflüssig.
Ansonsten sollte man sich den Strassenverkehr in der Ukraine wesentlich flexibler und dynamischer vorstellen, als in Deutschland. Da mehr Platz ist, sind auch die Spuren breiter und diese Einteilung der Strasse ist auch eher ein Richtwert. Spuren werden flexibel genutzt. Schlaglöcher oder mitten auf einer 6-spurigen Strasse (Richtungen werden nur durch doppelte Lienien getrennt. Bauliche Trennungen hab ich noch nicht gesehen.) stehende Fussgänger machen dies notwendig. Auch möglich, dass irgendwo am Strassenrand ein Fussgänger den Arm gehoben hat um eine Marschrutka anzuhalten, die dann natürlich rechts ran fährt und stehen bleibt. Aber da das hier alle gewohnt sind, passiert auch nichts.
So aber noch 2 Fotos vom Zwischenstopp auf dem Rückweg:
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