So dann will ich noch mal ein Lebenszeichen von mir geben…
Also der Plan war: Sudak und Nowy Swet. In letzterem Ort wird der berühmte Krim-Sekt gemacht…
Allerdings sind die beiden Orte ziemlich weit von Jalta entfernt. So 3 1/2 Stunden mit dem Bus… Also hatte ich mir gestern schon ein Busticket für 07:00 Uhr gekauft. Das hieß also kurz vor 6 aufstehen und mit dem Taxi zum Busbahnhof fahren. Unterwegs wurde mir klar, dass ich meine EC-Karte vergessen hatte und meine Hrywna fast alle waren. Na zum Glück hatte ich noch 100 Dollar und 50 Euro eingesteckt… Warum das so spannend ist? Naja, ich hatte noch kein Rückfahrtticket. (Das kauft hier niemand. Man kauft es immer, direkt wenn man angekommen ist.) Nur viel mir ein, dass heute ja Freitag ist… Und Taxi würde teuer werden…)
Anyway. Wir erreichten Aluschta. Na da war ich schon mal und nach einer kurzen Pause und ein paar zugestiegenen Fahrgästen ging es weiter. Etwas später qietschte irgenswas am Bus merkwürdig. Nach der nächsten Kurve hielt der Fahrer auch an und fummelte irgendwie am Vorderrad rum. (Also dass es das Vorderrad war, konnte ich zu dem Zeitpunkt nur vermuten…) Dann stand der Fahrer auf und weitete seinen Gürtel um dann weiter rumzufummeln. Wenige Minuten später ging es weiter. Ein Stück den Hügel rauf auf einen „Parkplatz“. Wo wir erneut anhielten und eigentlich alle ausstiegen. Ja es war das Vorderrad und irgendeine schwarze Flüssigkeit war auf der Felge. Es sah aus, als würde es länger dauern… Also schnell 2-3 Landschaftsfotos gemacht (aus dem fahrenden Bus werden die nicht sooo gut.) und dann war da zu meinem Glück ein Imbiss, denn gefrühstückt hatt ich im Hotel auch nicht…
Zwischenzeitlich hatte eine Marschrutka angehalten und der Fahrer half unserem. Als ich aufgegessen hatte, ging es auch weiter.
In Sudak angekommen, musste ich erst mal feststellen, dass ich noch nicht wirklich in Sudak war. Der Busbahnhof war etwas abseits. Na gut zum unteren Teil des Busbahnhofs, wo die lokalen Marschrutkas fahren. (Aber vorher noch ein Rückfahrtticket für 15:40 Uhr gelöst – also ca. 5 Stunden Zeit.) Da fuhr eine nach Nowy Swet. Also nix wie rein. Unterwegs sah ich dann die Festungsanlage, von der ich gelesen hatte. Also nix wie raus und zur Festung. (auf dem Weg noch schnell die 50 Euro umgetauscht) Dort angekommen musste ich feststellen, dass dort ein Festival mit Liveshows stattfand (Also eine jener Unterhaltungen, in der ich 3 Worte sagte und mein Gegenüber mal wieder ausschweifend erzählte. Ich bin zu höflich, um nach jedem 3. Satz zu unterbrechen… Und hier kann sich niemand kurz fassen.)
Der Angriff auf die Burg fand auch sofort statt. Ein Fest für den Hobbyfotografen. Die Festung ist ziemlich groß und es war viel los, sodass ich beschloss, einfach meine Zeit dort zu verbringen. Wein hab ich sowohl in der Toskana , als auch in der Pfalz gesehen und fotografiert.
[Ursprünglicher Text: In der Burg, hab sogar ich mich hinreißen lassen, meine Kamera einem wildfremden in die Handzudrücken, um ein Erinnerungsfoto von mir zu machen. Wie es dazu kam? Ihr dürft raten, oder auf die Fotos warten (wird aber eine Weile dauern, da ich ja noch sehr viel aufzuarbeiten habe.) Ein kleiner Tipp: Es war keine Kanone (meine üblichen Beweisfotos.)]
Also die Story der Life-Show lässt sich relativ einfach beschreiben:
Der örtliche Herrscher bekommt Tributzahlungen. Unter anderem eine Sklavin, die sich in sein Herz tanzt. Sie mag ihn offensichtlich auch. Allerdings verliebt sich auch ein anderer Fürst in sie und verschleppt sie.
Also wird dessen Burg belagert und die Truppen kämpfen:
Natürlich kommt es zum showdown zwischen den Haupthelden, die nur einer überlebt:
Allerdings gilt eine Lebensweisheit auch hier: Wenn sich zwei streiten freut sich der dritte: 😉
Anschließend hab ich mir die Festung ein wenig genauer angeschaut:
Auch hier gab es überall historische Klamotten zum mieten und es wurde gepost ohne Ende:
Dann hab ich mich weiter umgeschaut:
Schließlich bin ich mehr zufällig ins Lager der Darsteller gestolpert. Hier ein ein paar müde Krieger:
Es gab auch eine Bühne, auf der es z.B. Tanzshows gab.
Noch ein paar Werkstätten:
Irgendwie fand ich allerdings nicht alle Darsteller zum Thema passend gekleidet:
irgendwann wurde es mir dann doch zu gefährlich und ich bin zum Ausgang, wo ich noch ein T-Shirt kaufte. (Übrigens kam bei den Verhandlungen ganz schnell jemand an, der Englisch sprach und übersetzte. Hilfsbereit sind die Leute echt.) Die Reaktion des Verkäufers (er küsste das Geld) irritierte mich zwar, aber der Preis war echt nicht überhöht.
Mit der Marschrutka ging es pünklich zum Busbahnhof… Dort noch schnell einen Hot Dog und 2 Fotos geschossen und ab in den Bus.
Auf der Krim kontrolliert jemand vom Busunternehmen, ob alle da sind (na ich denke, es wird eher der Fahrer kontrolliert, dass er niemanden auf eigene Rechnung mitnimmt.) Wir mussten auf ein paar Mädels und den dazugehörigen Hahn kurz warten…
Ein paar Fotos vom Weg:
Die Fahrt zog sich etwas hin… Dann kamen wir an dem Parkplatz, auf dem wir unseren unfreiwilligen Zwischenstopp auf dem hinweg hatten. Ich grinste in mich hinein, als eine Frau von der Nachbarbank etwas zum Fahrer rief. Also es war nicht das übliche (wo diejenige aussteigen will). soviel war klar. Ich verstand nur “девушка” (djewuschka) was laut Wörterbuch „Fräulein“ heißt. Hier kann man damit so ziemlich jede Frau so bezeichnen und rufen (z.B. Kellnerinnen und Schaffnerinnen). Der Tonfall und die kurze Antwort des Fahrers sagte mir: Irgendjemanden ist durch die Kurvenfahrt schlecht geworden. Ein paar Meter später hielten wir an und eines von den Mädels, die zu spät gekommen waren, stieg aus… Als sie wieder eingestiegen war, sah sie irgendwie „entleert“ aus… Der Fahrer ningelte, parkte kurz um und der fordere Teil des Busses stieg aus. Nun wurde mir klar, warum umgeparkt wurde. Der Bus stand nun vorn rechts nach unten und mit Besen und viel Wasser (dass nun ablaufen konnte) wurde geputzt…
[ursprüngliches Ende: So und nun sitze ich in Jalta im Internetcafe… Und mach mich jetzt mal Richtung Hotel!!!!!!!!]
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